FIT FÜR DEN DISTANZUNTERRICHT

Homeschooling 2.0 – wenn das Kinderzimmer zur Schule wird und die Eltern wieder am Rotieren sind. Ja, der Distanzunterricht bringt so manche Eltern an ihre Grenzen. Aber keine Sorge, um nun das Beste aus der Situation zu machen, möchten wir ein paar Tipps mit auf den Weg geben:

Planung ist alles

In solch turbulenten Zeiten den Überblick zu behalten und alles unter einen Hut zu bekommen ist gar nicht so einfach. Ein Zeitplan kann für einen geregelten Alltag helfen und ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Besondere Rituale (z.B. Glocke läuten oder Timer stellen) sind nützlich, um die Planung einzuhalten. Ganz wichtig: auch Pausen integrieren, denn Erholungsphasen für Körper und Geist sind essenziell und fördern die Konzentration. Um nun etwas Bewegung in die Sache zu bringen, lassen sich Pausen ideal für kleine Sporteinheiten nutzen. Inspirationen kann man sich hierzu einfach und schnell im Internet holen (z.B. Henriettas bewegte Schule oder Beweg dich schlau). Wenn es ein bisschen ruhiger sein soll, bieten sich kreative Pause an. Mandala malen, Handlettering oder Makramee knüpfen – diese Dinge sind gerade auch bei Jüngeren wieder total angesagt. Weitere Ideen und Materialen gibt es auch hier online (z.B. Kinder  stark machen).

Einen beispielhaften Tagesplan zur Orientierung hat Christian Lüdke, Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche, erstellt. Da es jedoch keine festen Vorgaben gibt, sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Kinder freut es nämlich sehr, wenn sie sich bei der Planung einbringen dürfen. Zum selbst befüllen, gibt es schöne Kopiervorlagen (z.B. von Betzold). Alternativ kann auch die Raumaufteilung ergänzt werden – damit Familienmitglieder in einem Zeitfenster ungestört arbeiten können.

 

Lernvideos nutzen

Da die Lehrkraft nicht vor Ort ist, können im Distanzunterricht häufiger Verständnisprobleme auftreten. Inzwischen bietet jedoch das Internet hilfreiche Erklärvideos. Spezielle Lernapps, wie Simpleclub oder Studyflix, stellen Videos für Schülerinnen und Schüler bereit. Diese Plattformen enthalten eine große Auswahl an Schulthemen und können ergänzend hinzugezogen werden

Doch Kinder und Jugendliche können auch hier selbst aktiv werden, indem sie eigene Lernvideos kreieren. Das drehen bringt eine Menge Spaß mit sich, gleichzeitig werden aber auch Lerninhalte gefestigt. Tipps zum Erstellen gibt es bei Heldenstücke.

Kontakte pflegen

Um das Gefühl von Einsamkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen, ist der Austausch mit den Mitschülerinnen und Mitschülern sehr wichtig – gang gleich, ob über das Telefon oder WhatsApp oder über eine Zoom-Konferenz. So können Verständnisschwierigkeiten geklärt werden und das Gespräch auf dem Pausenhof ersetzt werden.

Um etwas Spaß und Abwechslung in die virtuellen Treffen zu bringen, können ganz einfach Spiele integriert werden. Hierfür bieten sich Spiele wie Stadt, Land, Fluss an. Mit Stift und Papier können diese Spiele genauso online oder per TElefon gespielt werden.

Das Infoportal für Eltern Corona und Du gibt hilfreiche Tipps zur Förderung der psychischen Gesundheit des Kindes.

Ablenkungen aus dem Weg räumen

Auf dem Schreibtisch lassen sich so einige interessante Ablenkungen finden. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass der Arbeitsplatz des Kindes vor Beginn der Lerneinheit frei geräumt ist.

Ohne Lehrer ist es für Schülerinnen und Schüler besonders reizvoll sich während des Unterrichts oder der Selbstlernphase mit ihrem Smartphone zu beschäftigen. Um nichts zu verpassen sollten daher die Handys für diese begrenzte Zeit außer Reichweite gelegt werden. Eine klare Vereinbarung darüber zwischen Eltern und Kind kann hierbei helfen. Ebenso verführerisch ist es nebenbei auf Internetseiten zu surfen. Wenn Kinder sich dadurch häufig ablenken, haben Eltern jedoch die Möglichkeit Blocker-Apps zu verwenden oder Bildschirmzeiten einzustellen. Diese können auch temporär gesetzt werden. Hierzu bietet Famisafe einige Lösungsmöglichkeiten an.

Offen sein für Neues

Langeweile im Stundenplan? Um etwas Abwechslung in den Distanzunterricht zu bekommen, lohnt es sich, auch einmal neue Tools kennenzulernen und Platz für Alltagsthemen zu schaffen. Warum nicht einmal der Lehrkraft die digitalen Unterrichtseinheiten der Stiftung „Deutschland im Plus“ vorschlagen? Das Thema finanzielle Bildung ist wichtiger denn je und bereichert den Stundenplan. Externe Referenten bieten eine abwechslungsreiche, digitale Unterrichtsstunde zum Umgang mit Geld. Mit dem virtuellen Klassenraum kann sich die Klasse auch im Nachgang noch mit dem Thema Geld beschäftigen. Für Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das keinen Mehraufwand. Die Unterrichtsmaterialien stellt die Stiftung Deutschland im Plus kostenfrei bereit. Mehr Infos gibt es hier