Investiere in dich selbst!

Bei all der Ablenkung in unserer immer lauter werdende Welt. Bei all den Konsumzwängen, die gefühlt hinter jeder zweiten Ecke auf uns warten und all den vollmundigen Versprechungen von Gurus, Experten und Bloggern hinsichtlich todsicherer Börsentipps, verlieren manche Menschen den größten Vermögenswert in unserem Leben aus den Augen: Uns selbst.

Nichts anderes befähigt uns derart unsere Zukunft und auch unsere Finanzen zu hebeln, wie die eigenen Fähig- und Fertigkeiten. Glück und Zufall haben wir nicht im Griff, aber wir können uns bestmöglich darauf vorbereiten, ein solides Fundament errichten und die Gelegenheiten ergreifen, die sich in jungen Jahren immer ergeben.

Wir selbst sind das Fundament all unseres Handelns und damit auch all unseres Erfolges. Wer in jungen Jahren nicht ausreichend Zeit, Geld und Muße in den Ausbau dieses Fundamentes setzt, braucht sich nicht wundern, wenn einige der wichtigsten Abzweigungen des Lebens vielleicht nicht immer zum Vorteil genommen werden können.

Benjamin Franklin soll mal gesagt haben: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ Und damit hat er vor allem in Bezug auf junge Menschen absolut recht. Denn im Alter zwischen 15 und 35 Jahren würde ich behaupten, stehen so ziemlich alle wichtigen Entscheidungen im Hinblick auf die eigene Karriere- und Finanzplanung an. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, ob man im Angestelltenverhältnis oder als Selbständiger erfolgreich werden möchte.

So oder so, wird ein solides Fundament und ein Growth-Mindset aus permanentem Lernen und Wachsen uns dazu befähigen, Sphären zu erklimmen und Türen zu öffnen, die ansonsten unerreichbar geblieben wären.

Für junge Menschen ist das eine gleich doppelt gute Nachricht. Denn dadurch haben Sie nicht nur mehr Zeit für ihr Leben, sondern auch, um an sich zu arbeiten und in sich selbst zu investieren.

Unabhängig davon, dass ich ohnehin keine Freundin vom aktiven Börsenhandel bin, ist es schon rechnerisch viel sinniger zum Start das Einkommen zu steigern, und damit auch die Sparraten, als in stundenlanger Recherche vielleicht mit Glück doch 1-2 % mehr Rendite p.a. herauszuholen.

Wenn wir davon ausgehen, dass wir mit 100 EUR monatlicher Sparrate anfangen, dann sind die 1-2 % mehr nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn ich die Zeit, um diese zu erzielen stattdessen aber nutzen kann, um meine Sparrate von 100 auf 150 oder gar 200 EUR monatlich zu erhöhen, dann hat das vor allem langfristig über den Zinseszinseffekt einen deutlich größeren Effekt. Das verkennen viele, die dann die wichtigsten Jahre ihres Lebens zwischen 15 und 35 Jahren mit Zockerei an der Börse verbringen und erst am Ende merken, dass dabei nicht nur ihr privates Leben auf der Strecke geblieben ist, sondern auch die langweilig investierende Buchbloggerin ein deutlich höheres Vermögen aufweist, obgleich sie doch „nur“ die Marktrendite erzielt hat.

Gerd Kommer sprach mal so schön vom Ansatz, „den Durschnitt anzupeilen, um über dem Durchschnitt zu landen.“ Aber dieses Paradoxon verstehen nur die wenigsten und selbst wenn, dann ist der Spieltrieb doch zu groß.

Schlussendlich stellt sich aber noch die Frage, wie man am effektivsten in sich selbst investieren kann. Eine Frage, die man nicht so pauschal beantworten kann. Von mir als Buchbloggerin würde man nun wahrscheinlich „Bücher“ als Antwort vermuten. Aber dem ist nicht so. Es gibt eine Vielzahl interessanter Angebote und ich denke, eine Kombination mit Blick auf die eigene Aufnahmefähigkeit wäre ideal.

Zunächst einmal lernen wir nichts nachhaltiger als selbst Erlebtes. Haben wir eine Erfahrung selbst machen dürfen, dann festigt sie sich tief in unserem Gehirn. Wer nun daraus aber ableitet, dass man wie ein wildgewordener „Macher“ durch die Gegend streifen sollte, dem wünsche ich viel Spaß beim Kopf einschlagen an so ziemlich jeder Tür.

„Lieber unfertig starten als länger warten.“, ist zwar ein wichtiger Appell für all die Zerdenker, die nie ins Handeln kommen, aber wer meint auf jede Herdplatte selbst packen zu müssen ist genauso falsch gewickelt. Gott sei Dank liegt es bereits in unserer Natur als Menschen, unser Wissen weiterzugeben. Und schon weit vor den ersten Büchern haben wir unseren Nachfahren Lehren mit auf den Weg gegeben und sie mussten nicht erst all die Fehler machen, die wir gemacht haben, bevor sie neue Erkenntnisse sammeln durften.

Deswegen der klare Appell: Du darfst von anderen lernen.

Wie du das am liebsten tust, bleibt dir überlassen. Heute gibt es neben Büchern auch noch Podcast, Hörbücher, Videos, Blogs, Online-Kurse, Seminare, Vorträge, Tagungen, Studiengänge und, und, und.

Ich persönlich bevorzuge und empfehle für jüngere Menschen vor allem aus zwei Gründen Bücher:

  1. Nichts ist im Preis-Leistungs-Verhältnis so ergiebig wie ein gutes Buch und mit einem Bibliotheksausweis kannst du die meisten Werke sogar fast umsonst lesen.
  2. Auf keine andere Art kannst du derart leicht das Wissen der besten und klügsten Köpfe unserer Menschheitsgeschichte verbinden. Denn dir stehen auch die Lehren der alten Griechen, Römer und Chinesen zur Verfügung und nicht nur die Gurus der Neuzeit.

Es ist mir egal, wie ihr euch entscheidet zu wachsen. Wichtig ist nur: Tut es. Versucht jeden Tag ein Stückchen besser zu werden und vergeudet nicht eure Zeit, denn diese könnt ihr nur ein einziges Mal verteilen. Danach ist sie auf ewig verloren. Seid nicht so kurzsichtig und lebt ausschließlich in den Tag hinein. Nehmt stattdessen euer Leben in die Hand, übernehmt Verantwortung und gestaltet mit, was euch die Zukunft bringen mag.