
Warum finanzielle Bildung wichtig ist – und wie die Stiftung Deutschland im Plus schon heute hilft
Geld spielt eine zentrale Rolle in unserem Leben – dennoch lernen viele Menschen erst im Erwachsenenalter, wie sie verantwortungsvoll mit eben diesem umgehen. In der Schule werden Mathematik, Geschichte, Sprachen, Religion und Naturwissenschaften unterrichtet, aber ein entscheidendes Fach fehlt oft: Finanzbildung. Genau hier setzen die Workshops der Stiftung Deutschland im Plus an. Mit Inhalten abgestimmt auf die jeweiligen Jahrgangsstufen vermitteln die erfahrenen Referent:innen bundesweit wichtiges Grundwissen im Bereich Finanzkompetenz und Überschuldungsprävention.
1. Finanzielle Kompetenz von klein auf
Viele junge Menschen treten nach der Schule ins Berufsleben ein, ohne grundlegende finanzielle Kenntnisse zu haben. Sie verdienen zum ersten Mal ihr eigenes Geld, wissen aber nicht, wie man budgetiert, warum es sinnvoll sein kann ein Haushaltsbuch zu führen, wie ein gesundes Einnahmen-Ausgaben-Verhältnis aussieht, was es für Optionen gibt sein Erspartes langfristig anzulegen, was Zinsen oder Aktien sind oder welche langfristigen Auswirkungen Schulden haben. Finanzbildung hilft, diese Wissenslücke zu schließen und befähigt Schüler, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. In den Workshops der Stiftung Deutschland im Plus lernen die Schüler:innen u.a. wie man sein Konsumausgaben im Blick behält und welche Faktoren das Kaufverhalten beeinflussen.
2. Schutz vor Schuldenfallen
Kreditkarten, Ratenkäufe und Konsumkredite – viele junge Erwachsene verschulden sich früh, weil ihnen das Wissen über Zinssätze, versteckte Kosten oder langfristige Verpflichtungen fehlt. Frühzeitige Wissensvermittlung in Form von Workshops kann Jugendlichen dabei helfen, solche Schuldenfallen zu vermeiden und stattdessen nachhaltige Finanzstrategien zu entwickeln, wodurch ein bewusster Umgang mit Geld gefördert wird.
3. Förderung eines gesunden Spar- und Investitionsverhaltens
Wer früh lernt, mit Geld umzugehen, hat später bessere Chancen auf finanzielle Stabilität. Jugendliche sollten verstehen, warum Sparen und Investieren wichtig ist, wofür ein Notgroschen da ist, wie sie auch schon mit kleinen Beträgen investieren können und warum der Zinseszins langfristig einen großen Unterschied im Vermögensaufbau macht. So werden sie auf eine finanzielle Zukunft vorbereitet, in der sie Vermögen aufbauen können, anstatt von Gehaltscheck zu Gehaltscheck zu leben und sich vor unerwarteten Ausgaben wie einer kaputten Waschmaschine zu fürchten.
4. Eigenverantwortung und finanzielle Unabhängigkeit
Finanzielle Bildung gibt jungen Menschen die Werkzeuge an die Hand, um unabhängig und selbstbestimmt mit Geld umzugehen. Ob es um die erste eigene Wohnung, das eigene Gehalt, das erste eigene Auto oder den Umgang mit Steuern geht – wer sich auskennt, hat weniger finanzielle Sorgen und trifft klügere Entscheidungen.
5. Reduzierung sozialer Ungleichheit
Finanzbildung kann dazu beitragen, finanzielle und soziale Ungleichheit zu verringern. Menschen aus einkommensschwächeren Familien haben oft weniger Zugang zu finanziellem Know-how als Kinder, die aus Akademiker-Haushalten kommen. Finanzielle Bildung in Schulen stellt sicher, dass jede:r – unabhängig von seinem Elternhaus – grundlegende Finanzkompetenzen erlernt und so bessere Chancen auf wirtschaftlichen Erfolg erhält. Für Geflüchtete bietet die Stiftung zudem spezielle Workshops an, die auf ihre Lebenssituation abgestimmt sind und von Referent:innen mit Migrationshintergrund durchgeführt werden.
6. Vorbereitung auf die digitale Finanzwelt
Moderne Finanzprodukte wie Kryptowährungen (inkl. Meme-Coins), ETF-Sparpläne oder Robo-Advisors werden immer allgegenwärtiger. Mit installierten Banking-Apps ist der Kauf risikoreicher Hebelzertifikate oft nur wenige Klicks entfernt. Mit der wachsenden Zahl an Influencer:innen nimmt nicht nur der Einfluss auf das Konsumverhalten zu, sondern zunehmend auch auf das Investitionsverhalten – insbesondere durch sogenannte Finfluencer:innen, die Einblicke in ihre Depots geben oder zum Kauf bestimmter Wertpapiere raten. Ohne finanzielle Bildung laufen junge Menschen Gefahr, Fehlinvestitionen zu tätigen oder auf unseriöse Angebote hereinzufallen. Ein solides Finanzwissen schützt vor Betrug und ermöglicht es gleichzeitig, die Chancen der digitalen Finanzwelt zu nutzen.
Finanzbildung ist eine Investition in die Zukunft
Finanzielle Bildung sollte ein fester Bestandteil im Unterricht sein. Sie hilft jungen Menschen, kluge Entscheidungen zu treffen, sich vor finanziellen Fehlern zu schützen und langfristig Wohlstand aufzubauen und finanzielle Stabilität zu erlangen. Auch angesichts des demografischen Wandels und dem unter Druck stehenden Rentensystem wäre es vorteilhaft, wenn Jugendliche schon früh lernen, wie sie privat fürs Alter vorsorgen können und so der Rentenlücke aktiv entgegenwirken können. Wenn Schulen im Lehrplan Finanzbildung integrieren, profitieren nicht nur einzelne Schüler:innen, sondern die gesamte Gesellschaft von einer finanziell aufgeklärten und verantwortungsbewussten Generation.
Autorin: Eva Bardorf