Praktische Tipps zur Anwendung von psychologischen Theorien im Alltag

Nachhaltig zu leben gleicht Verzicht? Wohl kaum! Im ersten Beitrag der Global Money Week-Serie haben wir erfahren, dass ein nachhaltiger Lebensstil nicht mehr sich einzuschränken bedeutet, sondern zu gesteigertem Wohlbefinden führen kann. Im zweiten Blogbeitrag haben wir auch einen praktischen Leitfaden erhalten, der uns dabei unterstützt, unser Verhalten anhaltend zu ändern. Doch wie setzen wir dieses Wissen nun konkret in unserem Alltag um? In diesem und gleichzeitig dem letzten Beitrag unserer Global Money Week-Serie zeigen wir dir, wie du mit einfachen Schritten nachhaltige Entscheidungen treffen und deine Gewohnheiten langfristig ändern kannst. Wir werden praktische Tipps und Tricks vorstellen, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch dein Wohlbefinden steigern und gleichzeitig deinen Geldbeutel schonen. Lass uns gemeinsam einen nachhaltigen Lebensstil umsetzen!

Schritt 1: Information

Um tatsächlich eine nachhaltige Art zu leben in unseren Alltag einfließen zu lassen, sollten wir uns erstmal über die Probleme bewusst werden und Informationen einholen. Lies dir Internetartikel durch oder schaue Dokus, wie zum Beispiel „The True Cost – Der Preis der Mode“ an. Dies macht dir die Dringlichkeit und Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit klar und erzeugt Betroffenheit.

Schritt 2: Motivation

Wie wir schon erfahren haben dient die Intentionsbildung der Motivation. Vielleicht haben sich bei dir auch neue Absichten durch deine Recherchen und die Dokus ergeben. Du bist beispielsweise durch den Dokumentarfilm „The True Cost- Der Preis der Mode“ den negativen Folgen der „Fast Fashion“-Industrie auf Mensch und Natur nähergekommen und möchtest deshalb mehr auf deinen Klamottenkonsum achten, um dem höheren Sinn des Umweltschutzes gerecht zu werden. Die Sinnkonstruktion ist, wie wir im ersten Blogbeitrag unserer Serie gelernt haben eine von den sechs psychologischen Ressourcen, die zu einem nachhaltigen Leben führen. Im Folgenden werden Möglichkeiten vorgestellt, in den Kategorien Lebensmittel, Lifestyle und Reisen zu immaterieller Zufriedenheit zu gelangen:

  1. Lebensmittel: Kaufe regionale und saisonale Produkte auf dem Wochenmarkt und erlebe die Geschmacksvielfalt natürlicher Produkte (Genussfähigkeit).
  2. Lifestyle: Vermeide unnötigen Konsum und schütze dich vor kompensatorischem Konsum, indem du Frieden schließt mit dem, was du bereits hast (Selbstakzeptanz). Deautomatisiere deinen Konsum indem du Bewusstheit in dein Kaufverhalten bringst: Halte vor jedem Kauf inne und frage dich, ob du das wirklich brauchst (Achtsamkeit).
  3. Reisen: Werde dir über deine Unabhängigkeit und Freiheit bewusst, indem du zu Fuß gehst oder das Rad benutzt. Du selbst kannst dich von A nach B transportieren! (Selbstwirksamkeit) Handle im Kollektiv für eine bessere Zukunft und bilde Fahrgemeinschaften (Solidarität).
  4. Diese Tipps helfen dir nicht nur, immaterielles Wohlbefinden zu erreichen und gleichzeitig nachhaltiger zu leben, sondern tun auch deinen Finanzen gut, da du obendrein Geld sparst.

Vielleicht fallen dir eigene Verhaltensweisen ein, die bestimmte Ressourcen aktivieren und statt Verzicht dein persönliches Wohlbefinden stärken.

Schritt 3: Planung

Überlege dir, welche Verhaltensweisen du mit nachhaltigen ersetzen kannst. Wichtig ist, dass die neuen Gewohnheiten deine psychologischen Ressourcen stärken und du nicht das Gefühl hast, auf etwas Tolles verzichten zu müssen.

Schritt 4: Umsetzung

Nach der Planung kannst du direkt die Umsetzung angehen. Vielleicht kannst du Freunde oder Familienmitglieder überzeugen mitzumachen. Das stärkt nicht nur die Solidarität, sondern bringt auch noch zusätzlichen Spaß.

Schritt 5: Routinisierung

Um eine neue Routine aus den Verhaltensweisen zu kreieren, ist es von besonderer Bedeutung Rückfällen vorzubeugen. Hier ist es hilfreich dein Verhalten positiv zu bestärken. Da das Konzept von Marcel Hunecke aber grundsätzlich positiv aufgebaut ist, also nicht auf Verzicht aus ist, sondern das Wohlbefinden stärken soll, ist es nicht notwendig sich für eine Aktivität zu belohnen, da diese an sich ja schon Genuss und Freude mit sich bringt. Dennoch ist Vorsicht geboten, nicht erneut in alte Handlungsmuster zurückzufallen. Mache dir hierfür immer wieder deine Ziele und Werte klar, um weiterhin motiviert zu bleiben.

Da unsere Wahrnehmung, sowie das Denken und Handeln vor allem auf sozialkulturellen Überzeugungen basiert, ist es notwendig, die „Psychologie der Nachhaltigkeit“ systematisch in die Gesellschaft zu integrieren. Um also tatsächlich im Alltag stattzufinden, muss nicht nur in Schulen, sondern auch in Unternehmen und anderen Organisationen ein Wandel erfolgen, der den Einzelnen strukturell bei der Umsetzung unterstützt.

Ganz nach dem Motto: „Weg von identitätsstiftendem Konsum, hin zu Persönlichkeitswachstum“.

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