Nachhaltige Mode für jedes Budget

Deutsche Konsumenten erwerben im Durchschnitt jedes Jahr 60 Kleidungsstücke. Laut Bundesumweltministerium werden 40 Prozent dieser Kleidung nie oder nur selten getragen. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Produktion und der Kauf von schnelllebiger Billigmode mehr als verdoppelt und nimmt weiter zu, was erhebliche Folgen für Mensch und Umwelt mit sich bringt. Fast Fashion (zwischen 12 und 24 neue Kollektionen pro Jahr) ist ein enormer Verbrauch der Ressourcen unseres Planeten und erzeugt gigantische Müllberge.

Kann ich mir nachhaltige Mode überhaupt leisten?

Die gute Nachricht ist: Ja, das kannst du!

Hier sind einige Tipps, wie du deine Garderobe umweltfreundlicher gestalten kannst, ohne dabei dein Budget zu sprengen.

1. Kaufe zeitlose Stücke von hoher Qualität

Ein wichtiger Grundsatz für nachhaltige Mode ist es, Kleidung zu kaufen, die länger hält. Qualität statt Quantität – Slow Fashion statt Fast Fashion!

Investiere in zeitlose Stücke von hoher Qualität, die gut verarbeitet sind und sich vielseitig kombinieren lassen. Diese Teile halten nicht nur länger, sondern sind auch oft kostengünstiger, da du seltener Ersatz kaufen musst.

2. Achte auf Materialien und Zertifizierungen

Beim Kauf neuer Kleidung lohnt es sich, auf nachhaltige Materialien und Zertifizierungen zu achten. BIO-Baumwolle, Bambus, BIO-Leinen, recyceltes Polyester und andere umweltfreundliche Materialien sind oft zwar etwas teurer, aber auch langlebiger und ressourcenschonender. Zertifizierungen wie GOTS (Global Organic Textile Standard) und Fair Trade oder Naturland garantieren faire Arbeitsbedingungen und umweltverträgliche Produktion.

Da der Siegel-Markt sehr unübersichtlich ist und viele Firmen sogenanntes „Greenwashing“ betreiben, das heißt, sie erfüllen nur teilweise die Nachhaltigkeitskriterien, ist es ratsam, sich einen Überblick auf dem Portal „Siegelklarheit“ zu verschaffen.

3. Verwende Second-Hand und Vintage

Second-Hand- und Vintage-Mode sind nicht nur umweltfreundlich, sondern oft auch preiswert. Stöbere in Second-Hand-Läden, auf Flohmärkten oder in Online-Plattformen für gebrauchte Kleidung, um einzigartige Stücke zu finden, die deinem Stil entsprechen. Durch den Kauf gebrauchter Kleidung verlängerst du ihre Lebensdauer und vermeidest, dass sie im Müll landet.

Außerdem kann man Kleider tauschen. Vielleicht gefallen einige von dir aussortierte Stücke ja Freunden oder Bekannten. Vielerorts finden auch öffentliche Kleidertauschbörsen oder private Kleidertauschpartys statt.

4. Repariere und upcycle deine Kleidung

Anstatt Kleidung wegzuwerfen, wenn sie beschädigt ist oder nicht mehr deinem Geschmack entspricht, repariere sie oder verwandle sie in etwas Neues. Nähe Löcher, tausche Knöpfe aus oder verpasse einem alten Kleidungsstück einen neuen Look, indem du es färbst oder bedruckst. Upcycling oder DIY Fashion liegt im Trend! Es ist nicht nur kreativ, sondern auch eine nachhaltige Möglichkeit, deine Garderobe zu erweitern, ohne viel Geld auszugeben. Ideen dazu findest du z.b. bei Pinterest unter Upcycling Kleidung.

5. Aussortierte Kleidung weitergeben

Gemeinnützige Organisationen oder Sozialkaufhäuser betreiben Kleiderkammern, wo du gut erhaltene Kleidung abgeben kannst. Vorsicht bei illegalen Kleidersammlungen oder Containern ohne Genehmigung!  Der Dachverband FairWertung e.V. gibt einen Überblick über gemeinnützige Sammlungen aus dem Bereich Altkleiderspende.

Fazit

Nachhaltige Mode muss nicht teuer sein. Durch bewusste Kaufentscheidungen, den Kauf gebrauchter Kleidung, das Reparieren und Upcycling von alten Stücken und die Unterstützung lokaler Marken kannst du deine Garderobe umweltfreundlicher gestalten, ohne dabei dein Budget zu belasten. Jeder kleine Schritt hin zu einem nachhaltigeren Konsum trägt dazu bei, die Modeindustrie zu verändern und eine bessere Zukunft für Mensch und Umwelt zu schaffen. Also worauf wartest du noch? Leiste auch du einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Modeindustrie – ganz ohne deinen Geldbeutel zu belasten!

Autorin: Mirjam Messingschlager

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