
Starthilfe für Geflüchtete: Der „Ankunfts-Ordner“
Deutschland ist bekannt für seine ausgeprägte Bürokratie – eine Realität, die viele Menschen im Alltag zu spüren bekommen. Besonders für neu angekommene Geflüchtete stellt die Flut an Formularen und behördlichen Schreiben eine große Herausforderung dar.
Herausforderungen für Geflüchtete
Geflüchtete sprechen häufig wenig bis gar kein Deutsch, kommen oft aus Ländern mit anderer Schriftkultur und haben in manchen Fällen keine Lese- oder Schreibkenntnisse. Dennoch erhalten sie bereits kurz nach ihrer Einreise zahlreiche behördliche Schreiben, die meist nicht nur wichtig, sondern auch dringend sind.
Die Organisation dieser Unterlagen überfordert viele, weshalb die Dokumente oft ungeordnet in Plastiktüten, Koffern oder Rucksäcken landen – dort gehen sie leicht verloren oder werden beschädigt. Dies führt nicht nur bei den Betroffenen zu Unsicherheiten und Chaos, sondern auch bei den Mitarbeitenden von Behörden und Hilfsorganisationen.
Die Lösung: Der „Ankunfts-Ordner“
Das Projekt „Ankunfts-Ordner“ der Rummelsberger Diakonie, gefördert durch die Stiftung Welten Verbinden bietet im Nürnberger AnkER-Zentrum eine praktische und einfache Lösung, um Geflüchteten die Organisation ihrer Unterlagen zu erleichtern. Hier unterstützen Ehrenamtliche dabei, die Unterlagen zu sortieren und nach Wichtigkeit einzuordnen. Gleichzeitig hilft es den Geflüchteten, die ersten Schritte in der deutschen Bürokratie zu bewältigen.

Die Stiftung Deutschland im Plus unterstützt diese Initiative und hat sich im „Ankunfts-Ordner“ verewigt: Ein QR-Code-Aufkleber führt die Nutzer:innen direkt zu einer YouTube-Playlist mit Finanztipps für Geflüchtete sowie zu Broschüren mit hilfreichen Informationen in zehn Sprachen. So wird ein niedrigschwelliger Kontakt zur Stiftung in der Sprache der Neuzugewanderten ermöglicht.
Die QR-Code-Aufkleber stehen zudem allen Einrichtungen in der Flüchtlingshilfe kostenlos zur Verfügung.